UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen: LIFE Peat Restore veröffentlicht zusammen mit 4 EU-geförderten Projekten einen Leitfaden für die nächsten Schritte der Moorrenaturierung
Obwohl sie Kohlenstoffspeicher, Artenvielfaltmeister und wichtig für die Anpassung an den Klimawandel und dessen Abschwächung sind, befinden sich Moore in Schwierigkeiten. In ganz Europa wurden sie entwässert, zerstört und bebaut. Zu Beginn der UN-Dekade der Wiederherstellung ist es entscheidend, dass wir sicherstellen, dass Moore geschützt, wiederhergestellt und für die Zukunft nachhaltig bewirtschaftet werden.
Zum Start der UN-Dekade, haben fünf EU-geförderte Projekte in Nordwesteuropa, der Nord- und Ostseeregion die neue Broschüre „Peatlands across Europe: Innovation and Inspiration“ veröffentlicht. Sie haben Techniken, Technologien und Geschäftsmodelle entwickelt und erprobt, um Moore wiederherzustellen und nachhaltig zu verwalten. Diese gemeinsame Broschüre dokumentiert ihre Bemühungen und hebt die wichtigsten Erkenntnisse und Botschaften hervor, um zukünftige Moor-Akteure und Entscheidungsträger mit den aktuellsten Informationen auszustatten. Die Autoren der Broschüre sind Teil einer Kooperation dieser fünf Moorrenaturierungsprojekte: LIFE Peat Restore, Interreg’s Carbon Connects, Care-Peat, DESIRE und CANAPE. Obwohl sie unterschiedliche Ansätze verfolgen, teilen diese Projekte das Engagement für eine nachhaltige Wiedervernässung und Wiederherstellung von Mooren.
Wasserstand in Gräben im Madiešēnu-Moor zwei Monate nach dem Dammbau. Foto: M. Pakalne.
Da unser Wissen über Moore und die erforderlichen Maßnahmen ständig wächst, ist es an der Zeit, die Maßnahmen zur Rettung der Moore vor der Zerstörung zu verstärken. Die Lösungen sind vorhanden.
Jahrzehntelange Forschung hat Techniken, Technologien und Lösungen für die Wiederherstellung, den Schutz, das Management und die Modellierung von Moorgebieten identifiziert. Die notwendigen Entscheidungen, um diese Lösungen zu etablieren, sind getroffen worden – bedeutungsvolle Maßnahmen für Moore sind damit in Reichweite. All dies wäre nicht möglich ohne die Zusammenarbeit und das Engagement von Gemeinden, Experten, Institutionen, Behörden, Nationen und internationalen Organisationen. Die Arbeit ist jedoch noch nicht zu Ende. Ganz im Gegenteil: Wir müssen das vorhandene Wissen, die Methoden und Techniken nutzen, um größere und bewährte Demonstrationsflächen zu schaffen, die auf breiter Basis hochskaliert werden können – immer unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten und Expertise.
Die Wiederherstellung muss jedoch von einem Finanzierungs- oder Geschäftsmodell begleitet werden, um die langfristige wirtschaftliche Tragfähigkeit gesunder Moorgebiete zu gewährleisten. Es gibt immer noch einige Wissenslücken und Defizite bei der Forschungsfinanzierung im Zusammenhang mit Mooren – insbesondere im Hinblick auf die Rolle, die Moore beim Hochwasserschutz, bei der Wasserqualität und -filterung sowie bei den Treibhausgasemissionen spielen. Grundsätzlich brauchen wir dringend mehr Menschen, die die wunderbaren Moore der Welt kennen und sich für sie interessieren. Während es wichtig ist, dass Entscheidungsträger und Experten wirkungsvolle und aufschlussreiche Maßnahmen ergreifen, um sie wieder zu gesunden Kohlenstoffsenken zu machen, sollten die Bürger auch ihr reiches, mooriges Erbe feiern.
Hier geht es zur neuen Broschüre „Peatlands across Europe: Innovation and Inspiration“
Der erste Schritt beim Bau des Moordamms – die Baggerschaufel entfernt den im Graben angesammelten Schlamm und den zersetzten Torf an den Grabenrändern. Dieses Material ist für den Dammbau nicht geeignet. Foto: A.Priede.