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Fazit der Konferenz des BMEL: Alternativen zu Torf sind genauso gut wie Torf!

Am 18. und 19. Februar nahm das LIFE-Peat Restore Team des NABU an einer vom deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) organisierten Konferenz zum Thema Torfabbau teil. Die Konferenz befasste sich mit der Regierungsstrategie zu Torf und anderen Kultursubstraten. Verschiedene wissenschaftliche Forschungsergebnisse aus ganz Deutschland und Europa zu Torf und Alternativen zu Torf wurden präsentiert. Darüber hinaus bot die Konferenz Präsentationen, in denen die Erfahrungen anderer EU-Länder vorgestellt wurden, die seit Längerem eine Ausstiegsstrategie für Torf entwickelt haben. Das Veranstaltungsprogramm und die Forschungsabstracts sind in deutscher Sprache verfügbar.

Insgesamt waren die wesentlichen Schlussfolgerungen der Konferenz sehr positiv: Alternative Kultursubstrate können Torf durchaus ersetzen; dies gilt insbesondere bei Blumenerde für Privatgärtner. Es muss lediglich die Pflege an das jeweilige Substrat angepasst werden (z.B. erfordern einige Alternativen häufigeres Gießen).

Es gibt vielversprechende Torfalternativen, die nachweislich gut funktionieren. Tatsächlich sind die wichtigsten Hindernisse, die einer stärkeren Nutzung von Alternativen entgegenstehen, die ausreichende Verfügbarkeit der Substrate bei einem garantierten Qualitätsstandard. Im Grunde bedeutet dies, dass es möglich ist, Torf vollständig zu ersetzen. Zur Überwindung dieser Hindernisse ist aber eine ehrgeizige und unterstützende Politik erforderlich. Zum Beispiel durch die Schaffung geeigneter rechtlicher Bedingungen und Anreize, die eine stärkere Produktion von erneuerbaren, regionalen und qualitativ hochwertigen Substraten (z.B. Holzprodukte und Kompost) fördern.


Das Interesse an der Veranstaltung war so groß, dass ein zusätzlicher Raum angeboten wurde, um die Gespräche per Video zu verfolgen.

Moore werden durch zwei wesentliche Aktivitäten zerstört: Landwirtschaft auf Moorflächen, die durch massive Entwässerungssysteme ermöglicht wird. In Folge wird das Moor trockengelegt und damit seine primäre Eigenschaft als Feuchtgebiet (Betonung auf feucht!) zerstört. Als zweites der Torfabbau, hauptsächlich für den Gartenbau und die Produktion von Blumenerden für den Privatgebrauch.

Die vom BMEL auf der Konferenz vorgestellte Strategie bezieht sich ausschließlich auf den Torfabbau und Kultursubstratindustrie. Als Teil des deutschen Aktionsplans 2030 sieht die Strategie vor, die Torfgewinnung in Deutschland schrittweise zu reduzieren und in Zukunft ganz einzustellen. Das vom BMEL geschaffene Programm wird sich vor allem auf Aufklärung und freiwillige Maßnahmen konzentrieren. Die Idee ist, die Einschränkungen im Hobbygartenbau und im Landschaftsbau schneller umzusetzen, als im Erwerbsgartenbau. So soll die Torfnutzung in den nächsten sechs Jahren im privaten Garten- und Landschaftsbau fast vollständig eingestellt werden.

Allerdings gibt es derzeit keinen verbindlichen Zeitplan für die Reduzierung der Torfnutzung. Außerdem führt die Beendigung der Torfgewinnung in Deutschland, die bereits seit Jahren rückläufig ist, nicht notwendigerweise dazu, dass der Import von Torf aus anderen Ländern eingestellt wird. Es stellt sich die Frage: Reichen beratende Maßnahmen und eine rein freiwillige Richtlinie aus, um den Ausstieg aus der Torfnutzung in Deutschland zu gewährleisten?

Deutschland ist einer der größten Produzenten von Kultursubstraten in Europa. Derzeit werden auf rund 10.000 Hektar jährlich etwa 8 Millionen Kubikmeter Torf abgebaut und 3,7 Millionen Kubikmeter torfhaltige Rohstoffe und Substrate importiert. Bis zum Jahr 2032 wird die für die Torfgewinnung verfügbare Menge in Niedersachsen – der Region in Deutschland, die am aktivsten in der Torfgewinnung ist – voraussichtlich unter eine Million Kubikmeter Torf fallen. Das könnte zu mehr Importen aus den baltischen Ländern führen, wenn die Regierung nicht strengere Maßnahmen zur Einstellung der Torfnutzung ergreift. Nach der IPCC-Methode betragen die jährlichen Emissionen von Torf für gärtnerische Zwecke ca. 7 Mio. t CO2-Äquivalent für Europa und ca. 1 Mio. t CO2-Äquivalent für Deutschland; hauptsächlich verursacht durch die Zersetzung von abgebauten Torf. Die torfgebundenen Emissionen entsprechen der Hälfte der Emissionen des Inlandsflugverkehrs.